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<--- Room 22
Lautstark klopfte ich an Bobbys Haustür welcher dann diese öffnete und mich erst Mal mit großen Augen ansah. "It´s good to see you Boy" begrüßte er mich und nahm mich kurz in den Arm. Die ganze Wiedersehensfreude war noch ungewohnt für mich und so langsam begriff ich jedoch das ich wieder auf der Erde war. Jetzt hieß es raus zu finden was wir über Engel alles raus finden konnte. Nicht anders erwartet lagen schon unmengen von Büchern bereit die mich seufzen ließen. "Einer von uns sollte was zu Essen besorgen denn das könnte wohl länger dauern" forderte ich, schnappte mir eins der kleinsten Bücher und ließ mich aufs Sofa fallen.
In den ersten paar Büchern die ich las stand wirklich nur der Kram den jeder wusste. Das übliche über Lucifer, Michael und die Erzengel doch auf den Namen von meinem "Retter" stieß ich bis jetzt nirgendwo. "Das ist doch Schwachsinn" merkte ich genervt an und warf das nächste Buch neben mich.
ef: Motel Coffeyvielle
Wir standen nun vor Bobbys Tür und ich freute mich, ihn wieder zu sehen.
Dean klopfte an seine Tür und Bobby begrüßte ihn herzlich. "Hey Bobby!" sagte auch ihm zu ihm bevor wir alle hinein gingen. Auf dem Tisch im Wohnzimmer lagen unmengen an Büchern "Du warst ja fleissig Bobby." Aber es war ja nicht anders zu erwarten.
Er war in Sachen Nachforschung nicht zu übertreffen. Wir fingen an, die Bücher durch zu lesen...doch wir fanden nirgends den Namen Castiel. Ich schaute nervös auf die Uhr...meine innere Unruhe stieg an und ich schnappte den Vorschlag von Dean auf und würde etwas zu Essen holen. Ich konnte mich auf diese Arbeit nicht mehr konzentrieren.
"Ich hole uns dann etwas zu Essen." sagte ich während ich mir immer nervös durch die Haare ging. "Wer möchte was?" fragte ich. Die Luft würde mir bestimmt gut tun...wenn es so bleibt, dann ist doch alles gut! Redete ich mir selber gut zu.
Immer wenn ich Dean ansah, hatte ich ein furchtbar schlechtes Gewissen. Doch ich würde es schon hin kriegen...so schlimm wird es nicht sein. Ich brauche Ruby und das Blut nicht!
Nach dem mir alle sagten was sie wollten, fuhr ich los um alles zu holen.
cf: Motel Coffyville Room 22
Für die Fahrt zu Bobby hatte ich es mir auf der Rückbank des Impalas bequem gemacht, was nicht das schlechteste war. So konnte ich einfach mal die Beine lang machen und sie über die Rückbank ausstrecken. Um einen Anschiss zu vermeiden, schob ich mir die Schuhe von den Füßen. So ließ sich die Fahrt ganz gut überstehen, ab und an die Beine mal aufgestellt, Deans Musik ignorierend und auf dem Handy schon mal hier und da die Fühler ausstreckend. Das Internet war jedoch überflutet mit allem möglichen Mist zu dem Thema Engel und das herausfiltern glaubwürdiger Quellen auf dem kleinen Handydisplay zu nervig, weswegen ich schließlich genervt aufgab.
Stattdessen schrieb ich meiner Mutter noch eine SMS, dsss wir auf dem Weg zu Bobby waren. Eine Antwort darauf blieb jedoch fürs erste aus.
Mein letzter Besuch auf Bobbys Schrottplatz lag schon wieder ein paar Monate zurück. Genaugenommen war ich zuletzt hier gewesen, bevor wir zu diesem Höllentor aufgebrochen waren. Lächelnd umarmte ich den alten Griesgram, der für mich immer so etwas wie ein Onkel gewesen war und den ich als Kind auch so genannt hatte. Mittlerweile waren wir allerdings beide darüber hinausgewachsen, was jedoch nichts daran änderte, dass ich ihn ins Herz geschlossen hatte.
Es wunderte mich, dass Dean derjenige war der vom Essen anfing. Ich hatte schon öfter mit dem scheinbar nie ganz stillbaren Appetit des Winchesters Bekanntschaft gemacht. Diesmal musste ich ihm jedoch recht geben, denn auch mein Magen wies ein deutliches Loch auf und war nur wenige Minuten von knurrigen Unmutsäußerungen entfernt. Ich bat Sam für mich nach einem Nudelgericht oder einem Salat zu schauen, nahm mir jedoch auch vor unbedingt noch einkaufen zu fahren, sollten wir länger hier sein. Denn die ganze Zeit Fertigfutter, das wollte ich nun doch nicht. Auch wenn Bobbys Küche alt und einfach war, für ein einfaches Gericht würde es allemal gehen.
Sam verschwand und Dean hatte sich bereits ein Buch geschnappt. Ich war oft genug hier gewesen, um mich wie zuhause zu fühlen. In der Küche setzte ich frischen Kaffee zu, nachdem ich den alten der schon eiskalt war in der Spüle entsorgt hatte. Mit Tassen bewaffnet kam ich schließlich zurück und stellte Bobby und Dean jeweil eine hin, bevor ich mir selber ein Buch nahm und mich neben Dean aufs Sofa fallen ließ, nachdem ich die dort liegenden Bücher einfach auf den Boden befördert hatte.
Recherche war lange Zeit der einzige Teil der Jägerarbeit gewesen, den meine Mutter mich machen ließ. Und da ich nicht das Gefühl hatte, dass gerade aktuell irgendwelche Menschen starben während wir hier Zeit verschwendeten, ging ich recht entspannt an diese Suche heran. Ich hatte immerhin ein wenig Zeit gehabt mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass es sowas wie Engel gab. Ich konnte es Dean allerdings auch nicht verübeln, dass er nach wie vor mehr als angespannt zu dem Thema war. Wer würde es schon mögen zu wissen, dass Gott und Engel ein besonderes Auge auf einen legten.
Nach einer Weile sinnlosem Suchen suchte ich mir Bücher und Schriften, die sich nicht mehr mit den großen und wichtigen Ereignissen rund um die Bibel beschäftigten. Es waren eher die Randnoten, durch die ich mich nun arbeitete und ich war doch recht überrascht, dort über einen bekannten Namen zu stolpern. Konzentriert versank ich ganz und gar in dem Text und bearbeitete dabei meine Unterlippe. War das nun gut oder schlecht.
"Hört euch das an. Castiel. Engel des Donnerstags, des Wechsels und der Reise. Er hilft jedem der an diesem Tag geboren ist oder an ihm um Hilfe bittet, wenn sich unser Leben ändert oder wir eine Menge herumreisen und wir jemanden brauchen, der uns dabei führt. Seine Schlüsselwörter sind Neuanfang, Passion und Verständnis. Und er", dabei sah ich auf und Dean an, "ist im Grunde ein Nobody bei denen da oben. Ich meine nichts weißt darauf hin, dass er im Himmel eine große Rolle spielt. Ich hab ja keine Ahnung wie das da oben läuft, aber warum schicken sie Supergoof, wenn sie doch Kerle wie Rambo, Hulk und Herkules haben?"
"Ok aber wieso will Gott das grade ER mich aus der Hölle holt? Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn. Vor allem: Engel des Donnerstags??? Ich wurde nicht Mal an nem Donnerstag geboren" antwortete ich und stand auf. "Er sagte das Gott eine Aufgabe für mich hat. Was will Gott bitte von mir und was wenn dieser Engel einfach nicht mehr auftaucht? Soll ich jetzt mich jede Sekunde dafür bereit halten das vielleicht Gott erscheint und was von mir will!? Das ist doch alles absoluter Bullshit!" fügte ich leicht wütend hinten dran.
Ich wollte nichts besonderes sein und erst Recht wollte ich nicht auch nur irgendwas von dem tun was die da oben von mir wollten. Noch nie war ich jemand der sich von wem anders was sagen ließ, außer meiner Familie. Wenn die da oben wirklich dachten ich würde nach denen ihrer Pfeife tanzen nur weil sie mich aus der Hölle geholt hatten dann hatten sie sich gewaltig geirrt.
"Wo bleibt eigentlich Sam? Ich verhungere gleich" meckerte ich als mein Magen knurrte und ich auf die Uhr schaute denn er war schon eine Weile weg und mir taten die Augen vom vielen Lesen bereits weh.
Bevor Bobby die Chance hatte etwas zu sagen, legte Dean los. Auf seine Fragen hin zuckte ich ratlos die Schultern und holte gerade Luft um etwas zu erwidern, als er auch schon aufstand und nun zunehmend wütend wurde.
"Langsam, Tiger", sprach ich ihn von meinem Platz auf der Couch aus an und musterte ihn. "Wenn der Engel dich in der Hölle gefunden hat, wird er das auf der Erde auch hinbekommen. Ich denke die Frage ist weniger OB er wieder auftaucht, sondern eher WANN."
"Mir wäre aber auch bedeutend wohler wenn ich wüsste was ein Jäger für Gott erledigen soll, was nicht mal seine Engel hinbekommen", murmelte ich dann in mich hinein.
Als Dean nach seinem Bruder fragte, warf ich einen schnellen Blick auf die Uhr, während Bobby zur Haustür sah. Da ich keine Antwort für Dean hatte, schnappte ich mir das nächste Buch und fing an zu lesen.
Ich musste immer mal wieder anhalten, ich war furchtbar nervös und bekam Schweißausbrüche. Ich hatte die Bestellung auf den Beifahrersitz gelegt.
Ich klopfte an die Tür und Bobby machte mir auf. Er schaute mich komisch an und ich trat einfach nur hinein. Ich stellte das Essen einfach nur auf den Tisch als mir schwindelig wurde welches ich aber glaube ichgut genug verstecken konnte. Doch ich merkte wie mir der Schweiß kam. Verdammt nein dachte ich und versuchte so normal wie es nur ging zu sein.
"Habt ihr schon etwas raus gefunden?"
Alle fingen an zu Essen, doch ich konnte nicht. Ich konnte nicht still stehen geschweige denn sitzen bleiben.
Was soll ich nur tun? Wie sollte ich es weiter verheimlichen?
"Ich bin gleich wieder da." sagte ich zu allen und verschwand ins Badezimmer. Dort atmete ich ganz tief durch und verfluchte mein Spiegelbild.
Beobachtend schaute ich meinen kleinen Bruder an und ließ ihn nicht aus dem Augen als er ins Badezimmer verschwand. Mein Essen hatte ich nicht Mal angerührt denn ich sah Sam sofort an das etwas nicht stimmte. Er sah blass aus und der Schweiß der sich auf seiner Stirn gebildet hatte war ein weiteres Zeichen dafür das es ihm nicht gut zu gingen schien. Ohne Bobby und Jo nochmal anzusehen stand ich auf, ging zur Badezimmer Tür und klopfte gegen diese. "Sammy?!" rief ich seinen Namen und man konnte die Sorgen die ich mir machte vermutlich raus hören. "Komm schon, mach die Tür auf" forderte ich als er nicht reagierte.
Vielleicht fiel es sonst keinem auf aber ich kannte Sam mein ganzes Leben lang. Hell, ich habe ihn als ich 4 Jahre alt war auf meinen kleinen Armen nach draußen getragen.Das war der Zeitpunkt an dem ich wusste das dieser kleine Bündel in meinen Händen der wichtigste Sinn meines Lebens werden würde. Das ich auf ihn aufpassen musste und mich um ihn kümmern musste. Meinen eigenen Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche stellte ich niemals vorne dran denn es gab nichts auf dieser Welt das wichtiger für mich sein würde als er. Das würde sich niemals ändern auch wenn ich vielleicht nicht mehr der alte war seitdem ich in der Hölle war aber das war eine Tatsache die niemals vergehen würde.
Ich verfluchte mich dafür, was ich getan hatte während ich mich im Spiegel sah, mein Körper schmerzte schon langsam, doch jetzt dachte ich noch, ich könnte es tatsächlich schaffen.
Ein klopfen an der Tür holte mich aus meinen Gedanken zurück.
Dean dachte ich. Ich hatte panische Angst ihn zu verlieren, wie konnte ich nur so dumm sein? Doch mein Wunsch, ihn wieder zu haben und mein Gewissen weil er wegen mir in der Hölle war, war stärker als jegliche Vernunft.
Ich hörte seine Stimme, ich kannte ihn und wußte, dass er sich Sorgen machte.
Komm schon mach die Tür auf hörte ich meinen Bruder schon eher rufen. Doch was sollte ich ihm sagen? Oder eher wie sollte ich es ihm sagen?
Er war gerade erst wieder zurück, wurde von einem Engel hinausgeholt weil man ihn brauchte. Dies bedrückte ihn schon genug. Außerdem war er an dem schlimmsten Ort den es wohl gab und ich hatte keine ahnung, ob er nicht sogar Erinnerungen daran hatte.
Was sollte ich jetzt sagen?
Ach Dean, als Baby wurde mir Dämonenblut in meinen Mund geträufelt, ich bin Dämonenblug abhängig und ausserdem, hat mir Ruby gesagt, dass sie es gemacht hat weil sie mich brauchten?
Er würde sich noch mehr Sorgen machen, er hat sein Leben lang alles für mich getan. Ich wollte ihn nicht verletzen.
"Dean, es ist alles Okay, mir ist nur etwas schlecht!" rief ich ihm zu und hoffte einfach, dass er es mir glaubte. Doch natürlich kannte ich ihn gut genug, um das er nicht von dieser Tür weichen würde. Aber ein Versuch war es ja wert.
Ich schaute wieder in den Spiegel und ich erschreckte mich sehr...ich sah den Gelbäugigen....."was zum!" sagte ich laut. Mir wurde schwindelig und ich viel auf den Boden. Ich versuchte mich zu sammeln .... du schaffst das Sam
Ich hoffte, das Dean schon weg war und nichts gehört hatte.
"Dean, es ist alles Okay, mir ist nur etwas schlecht!" hörte ich ihn antworten. "Ja und ich bin Michael Jackson. Mach die verdammte Tür auf Sammy oder ich tret sie ein. Mir egal" drohte ich ihm denn ihm war nicht nur schlecht. Ich kannte ihn und er verheimlichte irgendwas vor mir. Der Junge drückte sich sonst nie vor Recherchen sondern war immer ganz heiß drauf noch mehr Wissen in sich aufzusaugen. Das er sich direkt freiwillig meldete um Essen zu holen und dann auch noch direkt ins Bad verschwand passte nicht zu ihm. Ganz und gar nicht.
Wartend stand ich immer noch vor dieser beschissenen Tür und hoffte das Sam endlich reagieren würde denn mich verließ dieses Gefühl in meiner Magengegend nicht das hier etwas ganz und gar nicht stimmte.
Ich kannte Dean, er würde sie wirklich gleich eintreten. Ich ging zum Waschbecken und versuchte die Schmerzen so gut es ging zu ignorieren. Auch meine Hallzunation oder was es auch immer war, war weg.
Das kalte Wasser tat mir gut und ich ging zur Tür.
Ich machte sie auf und sah ihn, meinen großen Bruder und wie fragend er mich ansah. Warum brachte ich es nicht einfach über mein Herz es ihm zu sagen?
Die Antwort war klar, ich wollte ihn nicht verlieren.
"Ich sag doch es geht mir gut" versuchte ich es noch einmal. Meinen Hände fingen an zu zittern also versteckte ich diese vor ihm.
Skeptisch musterte ich ihn. "Dann kannst du ja mit uns in den Büchern wälzen" antwortete ich ihm da ich nach dem dritten Mal "Mir geht es gut" von ihm aufgab. Das Thema war allerdings für mich noch nicht vorbei aber im Moment machte er dicht und log mich mitten ins Gesicht an. Schnaufend setzte ich mich wieder neben Jo und fing jetzt erst Mal an mein Essen zu essen denn mein Magen knurrte gewaltig. Während ich kaute stöberte ich weiter in den Büchern rum, jedoch nur halbherzig da ich immer wieder eine Auge auf Sam warf um zu sehen wie es ihm ging. Dieser Castiel war wohl erst Mal meine niedrigere Sorge.
Dean lies es erst einmal so im Raum stehen worüber ich im Moment sehr froh war. "Kein Problem." antwortete ich ihn und wir gingen zusammen runter.
Jo und Bobby schauten mich an und sagte nur "Alles Okay, mir war nur etwas schlecht." Ich versuchte mich so gut es ging auf die Bücher zu konzentrieren und schaute immer auf die Uhr.
In einer Stunde wäre es soweit. Die nervösität stieg und ich wurde langsam Sauer. Worauf wußte ich nicht. Ich hatte es mir wohl doch zu einfach vor gestellt. Ich spürte Dean`s Blick auf mir, dass machte mich noch vervöser. Mir kamen Bilder von Ruby vor den Augen...
Ich nahm mir wieder ein neues Buch und stieß es von mir weg. Ich mußte mir etwas überlegen und zwar schnell. Ich würde das hier nicht alleine schaffen, das war mit jetzt bewußt. Die schmerzen wurden schlimmer und mein Körper verlangte nach Blut.
Mit einem Verdammt stand ich auf ging zum Kühlschrank und nahm mir ein Bier welches mir auch promt aus der Hand fiel. Ich mußte und wollte hier raus, ohne irgendetwas zu sagen ging ich so schnell wie es nur ging zu Bobbys Tür... ich wollte es nicht, doch das hier, war nicht mehr ich.
Endlich tauchte Sam wieder auf und ich war gleich aus zwei Gründen froh darüber. Zum einen weil ich mittlerweile wirklich Hunger hatte und zum anderen hoffte ich das Dean dann endlich seine "gereizter-Tiger-im-Käfig" Stimmung aufgeben würde. Ich ahnte ja nicht, dass gleich alles noch viel schlimmer werden würde, als ich meine Aluschale mit den halbwarmen Nudeln entgegennahm und mir hungrig direkt den ersten Bissen einverleibte.
Ich überließ es Bobby Sam über das bisher herausgefundene zu informieren und kaute weiter auf meinem Essen. Erst als Sam eilig den Raum verließ und Dean ihm ansatzlos folgte, fiel mir auf, dass keiner der Brüder sein essen angerührt hatte. Bobby sah mich fragend an. "Was ist da los, Jo?", verlangte er zu wissen und ich zog eine genervte Grimasse.
"Woher soll ich das wissen? Ich bin nicht ihr Seelsorger, sondern nur für die Recherche hier", erwiderte ich bissig und ließ die Gabel in die Aluschale plumpsen und griff mit der nunmehr freien Hand nach einem der Bücher neben mir und wedelte demonstrativ mit diesem, bevor ich es achtlos wieder fallen ließ. Bobbys Blick war auffordernd, doch unter garantie würde ich nicht die Hand in dieses Hornissennest stecken. Demonstrativ schob ich mir eine weitere Ladung Nudeln in den Mund und hielt den Blick, bis der bärtige sich grummelnd wieder seinem Buch widmete.
Ich wusste, im Grunde machte auch er sich nur Sorgen. So wie ich auch. Und er wollte wissen was vor sich ging. So wie ich auch. Und er wusste, er würde keine Antwort erhalten. So wie ich auch.
Warum gab ich mir das eigentlich noch? Sam war nach Deans Tod abgehauen ohne sich zu melden und Dean hatte erst gestern noch versucht mich anzulügen und abzuhängen, um schon wieder auf eine irrsinnige Solojagd zu gehen. Von außen betrachtet, hatte meine Mutter schon recht. Die Winchesters bedeuteten Ärger. Dabei wusste sie nur von der Sache mit der Mörderburg. Was in Duluth passiert war, hatte ich ihr gar nicht erzählt.
Deans laute Stimme war zu hören und Bobby sah entrüstet auf, als gedroht wurde seine Türen einzutreten. Bevor der ältere Jäger jedoch aufbegehren konnte, ging eine Tür. Ohne aufzusehen kaute ich mechanisch weiter. Etwas war ganz und gar nicht in Ordnung, das war schon im Motel zu spüren gewesen und Dean hatte mir selbst gegenüber Zweifel an Sam geäußert. Und ich zweifelte nicht an Deans Instinkt, was seinen Bruder anging. Und genau deswegen konnte ich jetzt nicht einfach so gehen. Nicht ohne mir sicher sein zu können, dass die beiden okay waren.
Das war der einzige Grund, redete ich mir weiter ein und aß ohne zu schmecken weiter, nachdem die Brüder ins Zimmer zurückgekehrt waren und nach außen hin wieder zur Tagesordnung zurückkehrten. Sams Unruhe steigerte sich jedoch schnell wieder und ich sah ihm mit gerunzelter Stirn nach, als er für ihn untypisch heftig fluchend in die Küche ging und dort ein Bier holte, was scheppernd auf den Fließen zerbrach.
'Wie ein Junkie auf Entzug', schoss es mir durch den Kopf. Die Unruhe die sich in seinen Augen zeigte, der Schweiß, das zittrige Verhalten und die Aggresivität. So waren auch die Alkoholiker drauf, wenn sie auf Entzug ins Roadhouse kamen, um dort wieder ihrer Sucht nachzugeben. Bei denen musste man Vorsichtig sein. Aber das konnte nicht sein. Sam war nicht der Typ der Drogen nahm und wie in Alkoholiker sah er auch nicht gerade aus.
Egal was es war, Deans Gefühl trog ihn nicht. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht. Bevor ich nachdenken konnte war ich auf den Beinen und drängte mich im letzten Moment zwischen Sam und die Tür. Würde er rauswollen, würde er schon mit Gewalt an mir vorbeimüssen, denn ich hatte mich so fest es ging mit einer Hand an den Türgriff geklammert und die andere Hand ins Sams Ärmel gekrallt. Freiwillig würde ich diesen Platz nicht verlassen und auch wenn ich mir nicht die Illusion machte ihn wirklich aufhalten zu können, würde ich mich mit allem wehren was ich hatte, sollte er es jetzt versuchen, bevor er mir zugehört hatte.
"STOP! Du rennst mir nicht schon wieder davon! Ich schwör dir, ich werd diesmal nicht einfach zusehen!" Jetzt war ich doch stinksauer. Denn das Sam es einmal direkt nach Deans Tod getan hatte, konnte ich verzeihen. Das war ein Ausnahmezustand, denn Sam hatte gerade alles verloren. "DU sagst jetzt verflucht noch mal was los ist und du ...", warf ich an Sam einen Blick vorbei auf Dean und funkelte den nicht minder aufgebracht an, "... tust gefälligst nicht mehr so als würdest du ihm glauben. Klärt das!", schnaubend stieß ich Sams Arm den ich festgehalten hatte weg und öffnete die Tür, um rauszugehen und diese zuzuknallen.
Was auch immer es war, es war nicht wirklich meine Sache und ging die beiden etwas an. Aber wenn es solche Kreise zog, dass es uns auch in der Arbeit beeinträchtigte, dann würde ich mir das nicht kommentarlos mit ansehen. Vor Deans Tod hätte ich niemals so gehandelt, doch jetzt war einiges anders und ich hatte gelinde gesagt die Schnauze voll. Dean war damals in den Tod gefahren, weil ich nur zugesehen hatte und Sam war nach Deans Tod untergetaucht, weil ich ihn nicht aufgehalten hatte.
Jetzt mussten sie eben damit leben, dass ich das kein drittes Mal mitmachen würde. Immer noch wütend lehnte ich mich gegen eines der Wracks und trat einmal fest gegen den Reifen. Zwar taten mir nun die Zehen weh, aber es ging mir besser. Ich konnte nur hoffen, dass die beiden sturen Esel jetzt endlich miteinander sprachen.
Achtlos warf ich die halb leere Pizza Schachtel auf den Couch Tisch und legte den Kopf in den Nacken ehe ich das nächste Buch nahm und in diesem nur herum blätterte ohne wirklich was zu lesen denn Sam´s Verhalten ließ mir einfach keine Ruhe. Ihn jedoch die ganze Zeit anzustarren wäre auch nicht die Lösung gewesen also versuchte ich mich auf die Zeilen im Buch zu konzentrieren und nahm nur im Augenwinkel wahr wie Sam Richtung Küche ging und den Kühschrank öffnete. Beruhigt über die Tatsache das er sich wohl nur was zu trinken holen wollte atmete ich tief durch und fing den Abschnitt zum vierten Mal an zu lesen. Gerade hatte ich den ersten Satz durch als ein lautes Klirren mich wieder aus dem Konzept brachte und ich ruckartig aufsah. Keine Sekunde später war ich aufgestanden und sah meinen Bruder, mit dem Rücken zu mir stehend, welcher Richtung Tür nun flüchtete.
Das Bier welches sich über dem Küchenboden verteilte war mir erst Mal scheiß ega,l jedoch war ich mir sicher das ich nun nicht locker lassen würde. Sam fiel nicht einfach so eine Flasche aus der Hand. Mit ihm stimmte was gewaltig nicht was mir bewies das mein Instinkt mich nicht gettäuscht hatte im Bezug auf meinen kleinen Bruder.
Gerade wollte ich zu einem längeren Vortrag ansetzen als plötzlich Jo schon an mir vorbei raste und sich Sam in den Weg quasi warf. "STOP! Du rennst mir nicht schon wieder davon! Ich schwör dir, ich werd diesmal nicht einfach zusehen! DU sagst jetzt verflucht noch mal was los ist und du tust gefälligst nicht mehr so als würdest du ihm glauben. Klärt das!" richtete sie den letzten Satz an mich und verschwand dann wutentbrannt aus der Tür. Für ein paar Sekunden war ich wie festgefroren denn SO hatte ich Jo sonst nur erlebt wenn sie sich mit Ellen stritt.
Langsame Schritte hinter mir forderten mich dazu auf mich umzudrehen. "Ich weiß nicht was mit euch los ist aber Jo hat Recht. Klärt das. Ich werde noch ein paar Bücher aus dem Keller holen und bis ich wieder da bin habt ihr euch gefälligst einbekommen und die Sauerei auf dem Boden weg gemacht" kam es von ihm ehe er Richtung Keller lief. Das "Idjits" welche er noch vor sich hin murmelte war nicht zu überhören ehe er dann die Keller Tür hinter sich zu knallte und ich und Sam somit alleine waren.
Gerade eben noch wollte ich ihn zusammen schreien aber den Part hatte Jo bereits übernommen und mich damit so überrascht das mir der Wind aus den Segeln somit genommen wurde. "Sam" sprach ich seinen Namen besorgt aus und ging auf ihn zu. "Irgendetwas stimmt mit dir gewaltig nicht. Sag mir was passiert ist" bat ich ihn diesmal ruhiger aber eindringlich.
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