![]()
|
![]()
|
cf: Bobbys Wohnzimmer
Allmählich kam ich wieder runter. Im Haus war es ruhig und ich konnte nur hoffen, dass dies bedeutete, dass die Brüder endlich miteinander sprachen. Denn allmählich zerrte die Situation auch an meinen Nerven. Da war es wieder zu Tage gekommen, mein aufbrausendes Temperament, dass mir immer das Leben schwer machte. Sei es in der Schule, mit meiner Mutter oder auch in einer Beziehung. Es gab nicht viele Kerle, die damit klar kamen das ihre Freundin in einer Bar arbeitete, in der Freizeit Monster jagte und kein Blatt vor den Mund nahm. Und ich wollte mich nicht für einen Kerl verbiegen. Zumindest hatte ich noch keinen getroffen, bei dem ich gesagt hätte er wäre das wert gewesen.
Mit einem letzten Blick zum Haus löste ich mich schließlich von dem Wrack und fing an auf dem Hof herumzustöbern. Die letzten Stunden hatte ich immer irgendwo herum gesessen. Entweder im Impala und später auf Bobbys Couch. Ein wenig Bewegung tat gut und bestimmt kam auch daher meine Unruhe. Ich war es einfach nicht gewohnt so viel herumzusitzen. Außer Sichtweite vom Haus fing ich an mich zu dehnen und zu strecken. Am liebsten wäre ich eine Runde laufen gegangen und hätte mich dabei ausgepowert. Den Fuß auf einem alten Reifenstapel aufgestützt, dehnte ich vorgebeugt gerade die Beinmuskulatur, als eine Stimme mich aufschreckte.
"Jo."
Es war keine Stimme mit der ich gerechnet hätte. "Rick?!" Überrascht aber auch mit Freude nahm ich den Fuß herunter und drehte mich so schnell es nur möglich war. Wann hatte ich aufgehört auf eine Nachricht von ihm zu warten? Wohl damals, als ich auch diesen Internetblog aufgegeben hatte und nach der Sache mit der Mörderburg anfing auf eigene Faust zu jagen.
Im ersten Augenblick nahm ich nur die Person war, die ich von früher kannte und die ich mal verknallt gewesen war. Ich grinste über beide Ohren und es war auch nicht gerade merkwürdig, dass er bei Bobby auftauchte. Immerhin war Rick Jäger und kannte somit auch Bobbys Addresse. Vielleicht hatte Ellen ihm gesagt wo ich zu finden war, schoß es mir kurz durch den Kopf und ich wollte schon auf ihn zutreten, als mich etwas in letzter Sekunde zögern ließ.
Ich besah ihn mir genauer und jetzt fielen mir auch die vielen Kleinigkeiten auf, die mein Unterbewusstsein erfasst hatte, wo mein Verstand sich noch weigerte die Wirklichkeit zu erkennen. Die zerissene, blutige Kleidung. Die Schrammen im Gesicht, der merkwürdige Blick mit dem er mcih fixierte und die Blässe seiner Haut. Und die plötzliche Kälte die mich ergriffen hatte und die nicht nur von der Erkenntnis kam, die mich gerade packte. Unwillkürlich wollte ich einen Schritt zurückweichen, doch stieß dort gegen eines der Autowracks.
"Du bist ein Geist", stellte ich mit einem Kloß im Hals fest. Wenn er ein Geist war, was tat er dann bitte hier? Und wieso tauchte er jetzt auf, beinahe drei Jahre nach seinem Verschwinden?
"Thanks to you." Früher hatte ich mal die warme, tiefe Stimme von ihm geliebt. Jetzt bekam ich eine Gänsehaut und sie war nicht von der angenehmen Sorte. "Du hättest mich suchen müssen, Jo!"
Ich konnte nicht anders als bei den Worten trotzig zurückzufunkeln. Vermutlich keine gute Idee mit dem Geist eines Ex zu streiten. Aber das konnte ich kaum auf mir sitzen lassen. "Und wo hätte ich bitte suchen sollen? Du warst Gott weiß wo auf einer Jagd und dann habe ich nichts mehr von dir gehört. Du hättest dir genausogut eine anderes Mädchen gesucht haben können."
Unsere Beziehung war nie sonderlich eng gewesen. Zwischen den Jagden hatte Rick regelmäßig im Roadhouse vorbei gesehen und wir hatten eine schöne Zeit verbracht. Ab und zu waren sie gemeinsam auf einer Jagd, doch es war nichts ungewöhnliches, dass er auch mal für ein paar Wochen weg war. Woher hatte ich also wissen sollen, warum seine Anfrufe auf einmal ausblieben?
"Wenn du gewollt hättest, hättest du mich gefunden. Ich habe jeden verdammten Tag darauf gehofft, dass du mich findest." Mittlerweile sah Rick zornig aus und ich begann zu verstehen, dass ich in Schwierigkeiten steckte. Meine Gedanken rasten auf der Suche nach einer geeigneten Waffe, während ich weiter sprach und hoffte ihn so am reden zu halten. Abzulenken bis mir etwas besseres einfiel.
"Tage?", fragte ich deswegen. Es war ein Drahtseilakt, denn Ricks Gesicht wurde wütender. Scheinbar war es nicht gerade das Geschickteste mit ihm über seinen Tod zu sprechen, den er nun mir anlastete.
"Ein Wendigo hat mich erwischt. Er schleifte mich in seine Höhle und - verwahrte mich dort. Hast du eine Ahnung, wie lange so ein Wendigo seine Opfer am Leben hält?" Die letzte Frage schrie er fast und ich konnte nur stumm mit dem Kopf schütteln, während ich mit den Händen hinter meinem Rücken versuchte etwas in die Finger zu kriegen, was mir weiterhelfen würde.
Die Scheibe des Wracks hinter mir war zerbrochen und ich störte mich nicht daran, dass Glasscherben meinen Arm leicht schnitten, als ich die Hand auf der Suche nach etwas nützlichem hineingleiten ließ und dabei Rick nicht aus den Augen ließ. Ich konnte nur beten, das er nicht bemerkte was ich gerade tat. Das erleichterte aufatmend verkneifen, packte ich den Griff eines Hammers, der auf dem Beifahrersitz gelegen hatte.
Gerade im rechten Moment, denn Rick schien nun beschlossen zu haben, dass es ihm mit reden reichte. "Du wirst dafür bezahl...!" Sein Wutschrei brach abrupt ab, als ich ihm den massiven Kopf des Hammers direkt durch das substanzlose Gesicht schleuderte. Ich verlor keine Zeit, stieß mich von dem Wrack ab und rannte los in Richtung des Haus. Eben noch hatte ich joggen wollen, doch irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt.
tbc: Bobbys Haus
ef: Wohnzimmer
Ganz leise schloss ich hinter mir die Tür und als diese in das Schloss fiel grinste ich wieder hämisch vor mir her. Es war nicht so als ob ich Ruby mochte, nein, ich hasste sie noch immer genauso wie vorher und wenn ich sie nicht mehr brauchen würde, ja, dann würde ich sie damit töten was sie mir gelehrt hat.
Doch seit dem ich das von meinem Bruder wusste, dass er Lillith töten sollte, ergab es endlich für mich einen Sinn das zu tun und ich eckelte mich nicht mehr.
Nein, ich würde alles dafür tun um noch stärker zu werden und meinem großen Bruder zu helfen das zu überstehen und Lillith zu vernichten.
Mein Blick ging in den anliegenden Wald hinein der dunkel dar lag. Ruby würde mich eh spüren und finden, wie immer. Nur diesesmal mussten wir unbedingt wieder üben damit ich es schaffen würde wenn wir Lillith gegenüber stehen würden.
Ich stoppte all meine Gedanken und ging los, ich war nun nur noch ein paar Schritte von dem Wald entfernt als ich mich umdrehte um doch noch einmal in Richtung Bobby`s Haus zu sehen.
/war nur ein kurzer zwischenpost, bitte nicht wundern/
Die Entscheidung war mir nicht leicht gefallen und doch war sie eine, die getroffen werden musste. Letztlich hatte ich keine Wahl. Auch wenn ich mich nicht zuständig fühlte, immer noch der Meinung war, dass die Menschen ihr eigenes Leben leben sollten; dem folgen sollten, was sie den freien Willen nannten und worüber sie mehr als ein Buch geschrieben hatten und doch ging Sam zu weit. Sein Verhalten, seine Sucht gefährdete das Ziel, den größeren Plan, der weit über dem Stand, was ein Mensch begreifen konnte.
Nur deshalb und wirklich nur aus diesem Grund war ich zurückgekehrt, hatte die anderen kämpfenden Engel zurückgelassen und war dorthin gegangen, wo sich Sam gerade aufhielt. Dieser hatte das Haus gerade erst verlassen, sein Blick glitt hinüber zum Wald, sein Gesichtsausdruck war entschlossen, so als hätte er eine Entscheidung getroffen.
Mit dem Rauschen eines leichten Flügelschlages erschien ich vor Sam. Ich hielt soweit Abstand, dass ich hoffte, dass er sich nicht erschrecken würde. Mein Blick ruhte auf ihm, ausdruckslos, den Kopf leicht zur Seite gelegt.
„Hallo Sam,“ sagte ich, nachdem ich mich daran erinnert hatte, dass zwar ich ihn, aber er mich nicht kannte und ich bis jetzt nur seinem Bruder erschienen war. „Ich bin Castiel. Der Engel, der deinen Bruder aus der Hölle befreit hat.“
Ich kam einige Schritte näher, den Blick immer noch auf Sam gerichtet. Der Entzug war ihm bereits deutlich anzusehen, der Körper gierte schon jetzt nach dem Stoff, der ihn so viel stärker werden ließ, aber seine Seele auch so viel dunkler machte. Sam wäre eine unschätzbare Waffe, wenn er würde kontrollieren können, was er tat. Aber Dämonenblut war nicht etwas, dass ein Mensch würde jemals beherrschen können. Alleine dass Sam glaubte, die Kontrolle zu haben, zeigte bereits, wie sehr er sie verloren hatte.
Ich hatte die Hände in die Taschen meines Trenchcoates gesteckt und holte tief Luft.
„Wo willst du hin, Sam? Jetzt um diese Uhrzeit?“ ich kam noch weiter auf ihn zu, meine Stimme klang ausdruckslos, fast hart.
Ich löste mich von dem Blick auf Bobbys Haus und sah wieder in den Wald hinein. Es waren nur noch ein paar Schritte die mich mit dem Wald trennten und ich freute mich darauf endlich wieder mein Blut zu bekommen. Das ich schon längst verloren war und mir selber den Vorwand lieferte, nämlich Dean zu helfen, dass merkte ich nicht.
Doch dann hörte ich etwas, ein Geräusch und eine komische Präsenz. Ich drehte mich apruppt um und schaute diesen Typ mit offenem Mund an. Wo kommt der denn her?
Er hielt genügent abstand um das er im Moment keine Gefahr für mich dar stellte doch wie er da stand. Sein Blick...so teilnahmslos und ohne jegliche Emotionen und wie er den Kopf schief legte, als wäre er nicht von dieser Welt.
Hallo Sam, Ich bin Castiel. Der Engel, der deinen Bruder aus der Hölle befreit hat kam es teilnahmslos von ihm. Castiel, der Engel Castiel wiederholte ich in meinen Gedanken.
Ich war schon wieder auf entzug und merkte wie aggressiv ich war. Ausserdem hatte ich meinen glauben an Engel irgendwie verloren, also nicht den glauben, sondern mein Bild von Engeln welches ich mir gemacht hatte, war zerstört.
"Du!" sprach ich sauer. "Wie könnt ihr von meinem Bruder so etwas verlangen? Ihr solltet doch den Menschen helfen und nicht ihnen einen unlösbarer Aufgabe geben." kam es von mir. Wenn ich nicht so auf entzug wäre, hätte ich wohl anders reagiert. Doch er hielt mich hier auf, und darauf konnte ich gerade gar nicht.
"Was wenn er es nicht schafft, schickt ihr ihn dann wieder zurück oder was?" Mir fiel sofort ein was Dean alles gesagt hat und wie er darunter litt. Das wollte ich nicht und auch ich machte mir Sorgen.
"Ich wüsste nicht was dich das angeht!" konterte ich gereizt auf seine Frage wo ich denn um die Uhrzeit hinwollte. Meine nervösität stieg und er sollte doch einfach nur verschwinden.
Dass Sam mich wütend anfuhr, wunderte mich nach Deans Reaktionen nicht. Entweder es war eine typische Handlungsweise der Winchesters oder eine normale Reaktion des Menschen auf für ihn bedrängende, unheimliche Situationen. Ich hatte den Eindruck, dass es eine Mischung sein musste. Und was bei Sam mehr als deutlich wurde, die Aggression, die der Entzug mit sich brachte, dieser Moment, wo es immer weniger der Verstand war, der den Körper führen konnte.
„Ich bin nicht wegen Dean hier,“ entgegnete ich ihm, anstatt einer Antwort und fragte mich, ob er nur von seinem Bruder sprach, um von sich abzulenken oder ob er sich wirklich so mit ihm identifizierte. Wieder legte ich den Kopf leicht schief, beobachtete wie der Ausdruck seines Gesichtes immer wütender wurde.
Ich trat noch einen Schritt näher.
„Wo willst du hin?“ wiederholte ich, eindringlicher und ignorierte, was er zuvor gesagt hatte.
Dann hielt ich inne, wartete einen Moment.
„Ich werde dich nicht aufhalten, Sam. Aber ich werde dich begleiten.,“ ich sprach langsam, „du kannst gerne versuchen, schneller zu sein als ich, mich abzuhängen. Wenn es dir gelingt, kannst du dich glücklich schätzen. Aber es wird dir nicht gelingen. Ich werde dir folgen. Wo auch immer zu jetzt hin willst.“ Ich wusste, dass meine Worte fast wie eine Drohung geklungen haben mussten. Trotzdem war meine Stimme nicht lauter, nicht härter geworden, sondern in ihrer gleichen Weise ausdruckslos geblieben.
Er machte mich gerade wahnsinnig und ich fühlte mich von ihm bedroht. Immer wie er guckte und sein Kopf schief legte. Also so, nein so hätte ich mir ein Engel niemals vorgestellt.
ich bin nicht wegen Dean hier kam es von ihm. "Ach nein, warum soll er dann sowas erledigen? Wie könnt ihr so etwas von ihm verlangen?" fragte ich jetzt wirklich richtig Sauer. Ich hatte gerade keine Zeit für so ein Mist, ich hatte etwas vor und ich wollte es so sehr.
Wo willst du hin? fragte er mich wieder und ich fragte mich gerade ob er mich vielleicht nicht verstand oder ob er mich verarschen wollte.
"DAS....geht dich verdammt noch mal nichts an!" Ich fing langsam an wieder schmerzen zu bekommen.
Ich werde dich nicht aufhalten, Sam. Aber ich werde dich begleiten du kannst gerne versuchen, schneller zu sein als ich, mich abzuhängen. Wenn es dir gelingt, kannst du dich glücklich schätzen. Aber es wird dir nicht gelingen. Ich werde dir folgen. Wo auch immer du jetzt hin willst
Hörte ich ihn fassungslos sagen und sah ihn fassungslos und wütend an. "Was meinst du wer du bist? Nur weil du ein Engel bist kannst du dir nicht alles raus nehmen was du willst."
Was sollte ich jetzt machen? Er durfte doch nicht sehen was ich vorhatte! "Wo ich hin gehe tut nichts zur Sache! Es hat dich nichts an zu gehen! Es hat niemanden etwas anzugehen!" schrie ich jetzt doch wurde alles für mich langsam unerträglich.
Als ich dies getan hatte, sah ich kurz in den Wald hinein und entdeckte Ruby und dann war sie weg. Nein, NEIN! schrie ich in Gedanken. Ich konnte ihren Gesichtsausdruck sehen, es schien an dem Engel zu liegen.
"DU!" drehte ich mich hass erfüllt zu ihm um. Ich hatte totale Panik und meine Sucht übertrag einfach jeden klaren Gedanken den ich hatte.
"Sie ist wegen dir weg!" schrie ich wieder. Ich drehte mich kurz um und ging mir durch mein Haar. Was mache ich denn jetzt nut? Verdammt was mache ich? fragte ich mich total überfordert doch dann siegte der blanke Hass.
Ich nahm meine Waffe hoch und schoß auf ihn, ich schoss nicht nur einmal sondern mein ganzes Magazin leer. Danach nahm ich noch eine Eisenstange die dort vor einem Auto stand und ging auf ihm zu.
Natürlich hatte ich keine Chance gegen ihn. Doch er stand zwischen mir und Ruby und ich brauchte ihr Blut und zwar sofort!
Sam blieb stur. Seine Stimme wurde lauter. In Verzweiflung und Wut schrie er mich an, wollte immer noch seinen Bruder schützen, gerechtfertigt sehen, was mit ihm passieren könnte. Ich blieb einfach stehen, reglos, staunend wie sehr er sich aufregte, wie sehr die Gier sein Wesen veränderte und nur noch die Aggression und Wut zu sehen waren.
Außerdem wurde schnell deutlich, wie sehr ihn störte, was ich zu ihm gesagt hatte, wie sehr ihm bewusst wurde, das ich ihn nicht gehen lassen würde. Die Panik, die immer stärker zu werden drohte, war ihm anzusehen. Er war vollkommen erfüllt, von der Sucht.
Dann spürte ich sie, sah sie ebenfalls als er sich zum Waldrand umdrehte. Seine Quelle. Der Dämon, der ihm das Blut gab, es geschafft hatte, einen Winchester von sich abhängig zu machen, wie ein Baby von der Brust der Mutter. Noch ehe ich reagieren konnte, war sie klug genug, sich wieder zu entfernen. Doch auch das hatte keine Eile. Ich wusste, wer sie war. Könnte sie töten und somit die Quelle zum versiegen bringen, wenn Sam nicht bereit sein würde, zuzuhören.
Doch offensichtlich war er genau das Gegenteil. Ihr Verschwinden nahm ihm die letzte Kontrolle, den letzten Rest Menschlichkeit. Immer lauter schrie er, zog schließlich seine Waffe, schoss. Ich blieb reglos stehen, wartete ab. Er war rasend, ohnehin mit nichts aufzuhalten, ich hätte ihn nur niederstrecken können, aber das hätte meinen Absichten wenig geholfen. So ließ ich ihn machen, reagierte erst als er mit der Eisenstange auf mich zukam. Bevor er mich treffen konnte, riss ich sie ihm aus der Hand, warf sie weg. Sam stand mittlerweile dicht vor mir, seine Stirn war mit Schweiß bedeckt, sein Atem ging schnell.
„Du kannst es versuchen, Sam. Noch weit mehr, aber es wird dir alles nichts nutzen,“ ich sprach leise, glaubte langsam, dass es sehr lange dauern würde, bis sein Verstand zurückkehren würde.
Dann spürte ich die Bewegungen im Haus. Sein Schreien, aber noch mehr das Schießen, hatte die anderen geweckt. Diese Situation, die sich bis jetzt nur zwischen Sam und mir abgespielt hatte, würde bald nicht mehr so privat bleiben. Schon waren Deans schwere Schritte zu hören.
<--- Wohnzimmer
Ich rannte aus dem Haus so schnell ich konnte denn als wir Schüsse hörten wurde mir gleich ganz anders und ich hatte schon das Horror Szenario in meinem Kopf das ich meinen kleinen Bruder gleich schwer verletzt oder schlimmeres auf dem dreckigen Boden auffinden würde denn so wie er drauf gewesen war hatte ich nicht viel Hoffnung darauf das er sich großartig wehren konnte gegen wen er auch immer gerade kämpfte.
Als ich jedoch die Veranda Stufen hinunter rannte und dann meinen Bruder sah war da noch jemand. "Cas?" sprach ich ihn fragend und verwirrt an und versuchte mir in sekunden schnelle ein Bild über die Situation zu machen. Es war Sam welcher nicht mehr aussah wie er selber sondern nur noch mit halber Kraft irgendwie sich auf den Füßen hielt und es war Cas auf welchen die Schüsse abgefeuert wurden denn sein Mantel war übersehen mit Einschuss Löchern. Meine erste Reaktion war nun mich zwischen Sam und den Engel zu stellen denn allen Anschein nach hatte Sam versucht sich gegen ihn zu wehren was für mich hieß das ich stinksauer wurde und den schwarzhaarigen wütend ansah.
"Ich hab dich hierher gerufen um mir zu sagen was diese ganze Scheiße soll und nicht um meinen Bruder anzugreifen!!!" wurde ich lauter und hätte ihn am liebsten am Kragen gepackt aber ich bereitete mich jede Sekunde darauf vor Sam auffangen zu müssen wenn er einfach umkippen würde denn lange würde er wohl nicht mehr stehen können. "Ich schwöre dir: Versuch ihn nochmal anzugreifen und ich finde einen Weg dich zu zerfetzen!"
Egal was ich tat, ich konnte ihm nichts antun. Es interessierte ihn gar nicht.
Du kannst es versuchen, Sam. Noch weit mehr, aber es wird dir alles nichts nutzen sagte der Engel zu mir und ich realisierte das er recht hatte.
Warum tust du das? fragte ich ihn fertig. Auch das Ruby einfach verschwand zeigte mir, dass auch sie wohl nichts gegen ihn ausrichten könnte.
Ich strich mir verzweifelt durch mein Haar "Geh doch einfach!" schrie ich ihn noch mal an. Doch er würde es wohl nicht tun.
Als ich Dean auf uns zu rennen sah. Klar kam er, er hatte sicherlich die Schüsse gehört und jetzt würde er sicher zu mir kommen und mir eine verpassen.
Doch es kam anders. Er stellte sich schützend zwischen mir und Castiel und ich merkte wie ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
Als ich meinen großen Bruder vor mir sah, da war auch sofort das schlechte Gewissen zurück. Ich hatte mich auf etwas eingelassen was ich nicht kontrolliern konnte und alleine niemals schaffen würde.
Ich hab dich hierher gerufen um mir zu sagen was diese ganze Scheiße soll und nicht um meinen Bruder anzugreifen!!! Ich schwöre dir: Versuch ihn nochmal anzugreifen und ich finde einen Weg dich zu zerfetzen!
Kam es von ihm und ich sah ihn schwer atment an. Entweder er würde es jetzt von mir erfahren, oder aber ich war mir sicher das Castiel ihm gleich alles erzählen würde.
Ich hatte ihn enttäuscht und er stellte sich schützend vor mich.
"Dean!" kam es von mir. "Er hat mich nicht angegriffen." doch zu mehr kam es erstmal nicht. Ich konnte mich wirklich nicht mehr auf den Beinen halten und sackte erstmal auf den Boden und blieb dort sitzen. Die Schmerzen waren furchtbar doch all das war nicht so schlimm wie zu wissen, was ich Dean damit antat.
„Cas!“
Eine Falte bildete sich auf meiner Stirn. Was hatte er aus meinem Namen gemacht?
Ich kam nicht mehr dazu, etwas auf Sams resignierende, geradezu verzweifelte Reaktion zu erwidern. Denn Dean hatte die Hütte verlassen und war direkt auf uns beide zugekommen. Er stellte sich zwischen uns, den Rücken seinem Bruder zugewandt und starrte mich an, schrie, warf mir vor, seinen Bruder angegriffen zu haben.
Ich konnte nicht anders als sie verwundert anzusehen. Dean warf mir mein Handeln vor? Ich hätte Sam angegriffen? Die Augen langsam nach unten gerichtet, blickte ich an mir selbst herunter, stellte fest, was ich schon wusste, dass ich nicht bewaffnet war, sah kurz hinüber zu der Eisenstange, die so weit weg lag, dass auch sie nicht als meine Waffe zu erkennen gewesen wäre, registrierte nur die Schusslöcher in meiner Kleidung und sah die beiden Brüder immer noch mit Unverständnis an.
Dann bemerkte ich, wie Sam schwankte. Der Körper ertrug den Mangel des Stoffes nicht mehr, fühlte sich krank, elend, sterbend. Aber er gab zumindest zu, dass ich nicht derjenige gewesen war, der ihn angegriffen hatte.
„Ich bin nicht die Ursache für das Leid deines Bruders,“ erklärte ich nur ruhig, bestimmt. Es verwunderte mich immer noch, wie selbstverständlich, ja automatisch sich Dean auf Sams Seite gestellt hatte, ohne der Situation auch nur den Hauch einer objektiven Bewertung zu schenken. Er vertraute ihm blind. Ein Fehler, wie sich zeigte, aber eine typisch menschliche Dummheit.
Ich sah von dem ab Boden kauernden Sam ab, wieder zu Dean. Es lohnte sich nicht, meinen Worten etwas hinzuzufügen. Es war an Dean, meinen Worten zu glauben und Sam zu fragen, oder mich weiter anzuschreien, ohne etwas erreichen zu können. Denn auch wenn er sich das wünschte, er konnte mich nicht besiegen.
In der Tür stehend besah ich ungläubig die Situation vor mir. Ich hatte den Engel bereits schon einmal gesehen und doch überraschte es mich, ihn ausgerechnet hier vor dem Haus wieder zu sehen, wo er offensichtlich Sam aufgesucht hatte. Was sollte das? Hatte der Engel nicht nur Dean, sondern auch den jüngeren Winchester im Visier? In Deans Rücken stehend rollte ich mit den Augen, da dieser sofort schon wieder aggresiv wurde und den Engel beschuldigte Sam angegriffen zu haben. Ich war mir für meinen Teil da nicht so sicher, denn hätte er Sam schaden wollen, dann hätte er seinen Angreifer nicht aufhalten können, wie die Löcher in dem Trenchcoat eindrucksvoll bewiesen.
Wie funktionierte das eigentlich? Gab es einen himmlischen Kleiderschrank voller identischer Trenchcoats aus dem er sich bedienen konnte wie bei einem Schränklein-füll-dich. Der Verschleiß an diesen Mäntel musste bei dem Kerl ja immens hoch sein, zumindest seit dem er die Winchesters kannte.
Scheinbar waren es Engel nicht gewohnt, dass man ihre Namen abkürzte und auch wenn ich mich wunderte, warum Dean dem Engel einen Spitznamen verpasste, wenn er doch so gar nicht gut auf ihn zu sprechen war, musste ich über die verwunderte Miene des Schwarzhaarigen schmunzeln.
Bevor ich Dean auffordern konnte runterzukommen und sich erstmal anzuhören was passiert war, stellte Sam schon klar, dass Castiel ihn nicht angegriffen hatte. Nichtsdestotrotz sah er schrecklich aus. Um die letzten Zweifel wohl zu zerstreuen, warf der Engel ein, dass er für Sams Zustand nichts konnte.
Ärgerlich legte sich meine Stirn in Falten, denn so langsam regte es mich auf, dass hier jeder sein eigenes Süppchen zu kochen schien. Außerdem standen wir reichlich dumm vor dem Haus herum.
"Wo immer du hinwolltest, der Ausflug ist gestrichen", fuhr ich Sam an und sah dann auf und wandte mich deutlich genervt an Dean. "Bring ihn rein, wenn du ihn schon verhören willst, sollte er dabei auf der Couch liegen und nicht auf dem Boden."
"Und du ...", drehte ich mich zu dem Engel um und stutzte kurz irritiert, weil der Moment der Ablenkung ausreichend gewesen war, damit sich die Kleidung des Engels wieder gerichtet hatte. Mit einem ungeduldigen Kopfschütteln schob ich die Verblüffung beiseite. "Gehst ebenfalls da rein. Wenn wir dir vertrauen sollen, wäre es ein Anfang, wenn du nicht ungefragt in Köpfe eindringst und ständig verschwindest!" Da war es wiedermal, mein Temperament, dass mich immer wieder in Probleme brachte und mit dem nur wenige Leute klar kamen. Es war keine freundliche Bitte gewesen, sondern eine Aufforderung die dem Kommandoton meiner Mutter in nichts nachstand. Und auch der Hinweis wie man sich Vertrauen schaffte, war kein freundlicher gewesen, sondern empörte Wut die sich hier ihre Bahn brach.
Kurz funkelte ich den Engel noch von unten herauf an, doch auch wenn ich schnell sauer war, verschwand die Wut auch wieder schnell, wenn ich mir mal Luft gemacht hatte. Dann wurde mir bewusst was ich getan hatte, ich hatte einen Engel angeschnauzt. Verlegen biss ich mir kurz auf die Unterlippe und sah zu Boden, bevor ich mich abrupt umdrehte um zum Haus zurückzugehen. "Die Sache mit der Brechstange tut mir leid. Doch du solltest echt an deinen Umgangsformen arbeiten, wenn du es mit Jägern zu tun hast", murmelte ich noch leise und ging davon aus, dass Castiel es hören würde.
War doch wahr. Wer konnte es mir verübeln, dass ich im ersten Moment zur Brechstange gegriffen hatte? Echt jetzt.
Ich sah Sam welcher neben mir zusammen klappte und ich war doch nicht schnell genug um ihn aufzufangen aber kniete mich direkt neben ihn als er auf dem Boden klappte. Panisch sah ich ihn an und hörte die Worte des Engels das er nicht Schuld am Leid meines Bruders wäre. "Was ist es dann, mh?!" fuhr ich ihn an und keine Sekunde später wurde auch Jo lauter und wollte anfangen das Kommando zu übernehmen doch ich ließ mir in dem Moment nichts von ihr sagen denn ich war völlig überfordert mit dem ganzen hier. Was hatte Cas bei Sam verloren und was war mit meinem kleinen Bruder passiert?
"Ich will zuerst verdammt nochmal wissen was los ist. Was wolltest du von ihm???" richtete ich mich wieder an den Engel und ignorierte somit Jo´s Forderung das ich Sam ins Haus bringen sollte.
![]() 0 Mitglieder und 1 Gast sind Online Besucherzähler Heute waren 19 Gäste , gestern 6 Gäste online |
![]()
Das Forum hat 93
Themen
und
1058
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
![]() | Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen |