Sie war ein wenig unterwegs gewesen, dennoch war sie immer in der nähe des Motels geblieben um Sam beobachten zu können. Von einem anderen Dämon hatte sie erfahren, dass Dean es aus der Hölle geschafft hatte. Dieser Bastard...doch egal wen sie fragte, niemand konnte ihr sagen wie er das geschafft hatte, was selbst für sie mehr als beängstigend war. Sie hasste es, etwas nicht zu wissen.
Sie hatte auch mitbekommen, dass Dean und Jo Sam aufsuchten und in ihr reifte ein plan. Sam brauchte ihr Blut, unabhängig davon, dass Dean zurück war.
Als Sam sich auf den weg zu der Lagerhalle machte, ließ sie sich noch ein wenig Zeit. Je länger er auf sie warten musste, umso besser für sie. So würde er zumindest nicht sofort versuchen, sie zu töten- vielleicht konnte sie daraus einen Vorteil ziehen.
Sie ließ ihn also eine geschlagene halbe stunde in der Lagerhalle warten, bevor sie endlich hinter ihm auftauchte. Langsam ging sie an ihm vorbei und grinste ihn an. "Hey Sam!" sie hielt sich immer weit genug aus seinem wirkungskreis, dass er sie nicht direkt packen konnte und hatte die ganze zeit ein Auge auf ihn, ihr entging nicht die geringste Bewegung. "Hab gehört dein Bruder ist zurück von seinem Kurztrip?" fragte sie ihn und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie stand knapp 2 Armlängen von ihm entfernt und funkelte ihn mit ihren Schwarzen Augen an.

ef: Hotel - Room 22

Wo blieb sie nur? Ich lief die ganze Zeit rauf und runter, mein Körper schmerzte und ich war aggressiv, sehr aggressiv!
Ich hatte ein schlechtes Gewissen Dean gegenüber, ich hätte es ihm sagen sollen. Doch wenn dieser Abend hier vorbei war, dann könnte ich es ihm erzählen und hoffen, dass er mir verzeihen würde.
Ich hasste sie, wie konnte sie mich nur so belügen.
Ganz klar...sie war ein Dämon! Die Frage war eher, wie dumm war ich auf sie zu hören. Sie hat den wundesten Punkt ausgenutzt den ich hatte. Dean!
Doch warum? Warum hatte sie so ein Interesse daran? Hatte es etwas mit dem Blut zu tun welches ich als Baby bekam?
Meine Gedanken wurden langsam nur noch wirr, ich war nicht mehr in der Lage klar zu denken.

Ich stand mit dem Rücken zu ihr, doch ich spürte das sie da war! Sie ging langsam an mir vorbei lies mich jedoch keine Sekunde aus den Augen.
Auf ihr Hey Sam gab ich erst keine Antwort doch als sie den Spruch über Dean los wurde, da konnte ich nicht mehr.
"Wag es nicht noch einmal seinen Namen aus zu sprechen!" Funkelte ich sie voller Hass an.
Wie sie mit verschränkten Armen vor mir stand, ich hasste sie! Doch ich sah auch eine kleine Wunde die sie hatte und ihr Blut. Ich konnte nicht aufhören dahin zu starren. Was ist nur los mit mir? Warum, es müsste doch vorbei sein, ich brauche es nicht mehr. sprach ich verzweifelt zu mir selbst.
Ich löste mich von ihrer Wunde und schaute ihr wieder in ihre Rabenschwarzen Augen. "Warum? Warum hast du das getan? Du hast mich belogen du Miststück, doch warum?"

Gott, er sah schrecklich aus. Wie er da so geifern vor ihr stand und auf das Blut starrte, das aus der kleinen Wunde lief. Wie Hypnotisiert stand er vor ihr und sie konnte sich ein grinsen nicht verkneifen, als er sie so angiftete. "Welchen Namen? Meinst du etwa... Dean?" fragte sie mit einem zuckersüßen unschuldslächeln. Sie wusste, dass es gefährlich werden konnte ihn zu reizen, besonders, wenn er so nach ihrem Blut gierte wie in diesem moment. Doch sie konnte nicht anders.
Lagsam löste sie ihre Arme und ging auf ihn zu, immer noch ließ sie ihn nicht aus den Augen. "Natürlich hab ich dich belogen! Du hattest NIE auch nur die geringste Chance deinen Bruder aus der Hölle zu holen." knurrte sie leise und sah ihm direkt in die Augen. "Es war so einfach, dich dazu zu kriegen.... Du hättest mir alles geglaubt, darum!" So einfach würde sie ihm natürlich nicht erzählen, wieso es ihr so wichtig war, dass er ihr Blut trank. "Du solltest mir Dankbar sein. Du kannst Menschen retten!" sagte sie laut genug zu ihm. Auch jetzt konnte sie nicht aufhören ihn zu manipulieren, wobei...es war ja nicht mal gelogen. Und das er damit das letzte siegel brechen würde, würden sie erst erfahren wenn es längst zu spät war.
Sie ging wieder einige schritte zurück und zog den Dolch, legte die klinge auf die wunde ohne sich weiter zu verletzen. "Du kannst nicht anders... Du spürst, dass dein Körper das Blut braucht. Du kannst mich noch so sehr Hassen, es ändert nichts daran!" Beinahe musste sie lachen als sie seinen Blick sah. Dämmerte es ihm nun endlich? Wurde ihm endlich klar, dass er abhängig war wie von einer Droge? Oder dachte er immer noch, er würde ihr Blut nicht brauchen und wollte ihr Worte Lügen strafen?

Was viel ihr ein...sie wußte zu was ich im Stande war, wie konnt sie mich so reizen?
"Du dämliches...!" Ich werde dir gleich zeigen was ich mit dir anstelle...ich hob meine Hand, als ein schmerz meinen Körper durchfuhr der mich in die Knie zwang.
Ich sah sie voller Hass an, doch im Moment war ich nicht in der lage auch nur irgendetwas zu tun. Ich hörte fassungslos ihren Worten zu...ich hasste es, ich hasste die Sitution ich hasste sie und vor allem hasste ich mich! Wie konnte ich nur einem Dämon glauben?
Sie ging ein paar Schritte zurück und legte den Dolch an ihre Wunde.
Sie hatte recht, ich brauchte es. Ich konnte nicht ohne, sie hatte es geschafft und ich hatte es zu gelassen. Die Gier und der Drang in mir waren zu stark. Ich versuchte auf zu stehen und ich kannte nur ein Ziel. Ich schlich mehr als das ich lief und konnte nur noch auf ihre Wunde schaun.
Als ich bei ihr war, nahm ich ihre Hand in der sie den Dolch hielt und schnitt ihr tief in das Fleisch hinein.
Ich legte meinen Mund auf die Wunde und trank, ich trank so schnell und so viel ich konnte. Sie fing hämisch und triumphierend an zu lachen. Ich schämte mich so.
Ich hörte kurz auf und sah sie an, wie gerne hätte ich sie umgebracht auf der Stelle und sofort doch ich brauchte sie, ich brauchte sie und ihr Blut auch wenn ich es nicht wollte.
Jede Faser meines Körpers sträubte sich dagegen, doch ich sah es ein, ich war süchtig. Süchtig nach ihr und ihrem Blut!
"Warum Ruby?" meine Stimme zitterte "ich will das doch gar nicht, ich dachte jetzt wo Dean wieder da ist wäre alles vorbei! Warum hast du das nur getan, WARUM?" Ich schrie meine Verzweifelung heraus, doch es tat alles nichts zu Sache. Ich legte meinen Mund wieder auf Ihre Wunde und trank weiter.
Ich war nicht nur abhängig, nein, wenn Dean dies erfahren würde, dann würde ich sicherlich auch meinen Bruder verlieren.

Als ich fertig war, schlug ich Ruby einmal mit meiner Faust in ihr Gesicht. Ich hasste sie, doch ich brauchte sie auch. Sie lachte mir dreckig in mein Gesicht als sie meine zerrissenheit und verzweifelung spürte.
Sie verschwand, doch nicht ohne mir noch einmal zu verdeutlichen, dass ich abhängig war und wir uns sicherlich wieder sehen würden.
Als sie weg war, lies ich mich erstmal zu Boden sacken.
Was sollte ich jetzt tun?
Könnte ich mich so gut verstellen um es vor Dean und Jo zu verheimlichen? Wie sollte ich mich immer heimlich von ihnen trennen? Oder sollte ich die Wahrheit sagen? Sollte ich vielleicht gar nicht mehr zu Ihnen zurück gehen?

Fragen über Fragen ratterten in meinem Kopf hoch und runter.

Ich stand auf und beschloss nun wieder ins Hotel zurück zu kehren. Unterwegs holte ich mir erstmal ein Bier....

tbc: Hotel Room 22