Ich legte Dean so behutsam und vorsichtig wie es nur ging auf den Rücksitz. Ich wußte dass es blödsinn war, doch ich wollte ihm nicht weh tun. Ich ging dann zur anderen Seite, nahm seinen Kopf in die Hände und legte mir ihn auf den Schoß. Dann stieg auch Jo ein.
Sie drehte sich zu mir um "Wir können los." sagte ich mit sehr kratziger Stimme zu ihr außerdem hauchte ich noch ein sehr Ehrliches und dankbares "Danke Jo." hinzu.

Sie startete den Wagen und wir fuhren los.

cf: Wyoming Kreuzung

Zögernd ließ ich mich auf den Fahrersitz gleiten, während Sam sich nach hinten setzte. Etwas zittrig änderte ich die Spiegel, die für mich natürlich vollkommen falsch eingestellt waren. Dieser Wagen war quasi Deans ein und alles. Eigentlich müsste er doch jetzt empört die Augen öffnen und mich zusammenstauchen. Doch natürlich passierte nichts dergleichen. Mich am Riemen reißend, sah ich nach hinten, wobei ich mich auf Sam konzentrierte. Er hatte nichts zu meinem Vorschlag mit dem Wald nahe dem Roadhouse gesagt und so beschloss ich eben dort hin zu fahren.

Anfangs hielt ich das Lenkrad noch so fest umkrallt, dass meine Knöchel weiß hervortraten. Im Auto war es still. Keinem war nach reden zumute und das Radio hatte ich ebenfalls nicht eingeschaltet. Nach einer Weile jedoch, hatte ich mich an den schweren Wagen gewöhnt und die Monotonie einer langen Fahrt ergriff mich allmählich und brachte mir die erhoffte Ruhe. Solange ich den Blick in den Rückspiegel mied, schaffte ich es nicht durch zu drehen.

Ich fuhr die ganze Nacht. Müde war ich nicht und soweit ich mitbekam, hatte auch Sam kein einziges Mal die Augen geschlossen. Das Licht bekam schon einen gräulichen Schimmer und die Scheinwerfer schnitten durch vereinzelte Nebelbänke, als wir die Gegend erreichten in der ich aufgewachsen war. Doch noch bevor das Roadhouse in Sichtweite kam, drosselte ich das Tempo und bog auf einen unbefestigten Waldweg ab. Diesem folgte ich noch eine Weile, bis der Weg schließlich für den Wagen zu unwegsam wurde.

"Von hier aus müssen wir laufen", informierte ich Sam und stieg schon mal aus. Ich wusste genau wo ich hinwollte. Mein Vater hatte mich in diese Wälder mitgenommen und ich kannte sie in und auswendig. "Es ist nicht sehr weit." Aus dem Kofferraum nahm ich noch zwei Schaufeln mit und steuerte nun eine Lichtung an. Ich hoffe an deren Rand auf etwas weicheren Boden zu treffen. Denn zwischen den Bäumen würden nur Wurzeln unser Vorhaben erschweren.

tbc: Wyoming - Wald nahe dem Roadhouse

Ich konnte mir schon denken, dass Dean per Telefon ebenso sein Fett wegbekam, wie ich zuvor. Aber nicht anders kannten wir es von Bobby und es gehörte zu dem Brummbär einfach dazu. Ich folgte dem Telefonat nur mit halben Ohr, da ich sowieso nur Deans Antworten mitbekam. Mit einem Mal wurde ich jedoch hellhörig, als er die Narbe erwähnte.

Der Rest war schnell abgeklärt und es mochte Dean klar sein oder nicht, doch mein Schweigen war kein Gutes. Er war jedoch bereits mittendrin in der Planung, ohne überhaupt zu wissen für was.

Verstimmt hatte ich die Lippen fest zusammengepresst und hörte seinen Ausführungen zu. "Du meinst also vorbereiten auf etwas, dass die Macht hat einen Wald zu verwüsten und dich mit seinem ganz eigenen Handabdruck markiert hat? Es ist also etwas mit einer menschlichen Gestalt?" War es am Ende doch ein Dämon gewesen, der Dean aus der Hölle geholt hatte? Aber welcher Dämon konnte einen Wald derart verwüsten? Es passte einfach vorne und hinten nicht zusammen. Seufzend strich ich mir das Haar zurück und lehnte den Kopf nach hinten. "Das macht einfach keinen Sinn", sagte ich mehr zu mir selber, als zu Dean.

"War es das jetzt mit den Überraschungen, oder gibt es da noch etwas, dass ich wissen sollte?" Wenn es da noch etwas gab, sollte er es lieber direkt sagen, bevor bei der Beschwörung noch was schief ging.

"Auf dem Weg in die Stadt hab ich diese alte Scheune gesehen. Sah verlassen aus, die sollten wir gut gegen alles sichern können, was wir kennen", schlug ich schließlich vor und ging in Gedanken schon alles durch, was ich an Schutzsymbolen kannte. Was Waffen anging, sollte der Kofferraum des Impalas uns genug Auswahl bieten.