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Mein Schrei hörte man mit Sicherheit in einiger Entfernung noch doch das kümmerte mich nicht. Ich konnte nicht fassen was so eben geschehen war. Jack hatte das Höllentor geöffnet und ehe wir ihn aufhalten konnten war es zu spät und eine Armee von Dämonen raste an uns vorbei und verteilte sich vermutlich auf der ganzen Welt und wir konnten nichts anderes tun als da zu stehen und zu zu gucken. Wir konnten Jack am Ende überwältigen und Sam hatte ihn erschossen doch die Dämonen waren trotzdem frei und alles passierte dann furchtbar schnell.
Azael tauchte auf, schleuderte uns durch die Gegend und es schien als wäre hier das Ende für uns alle, doch dann kam etwas womit keiner gerechnet hatte den nicht nur die Dämonen sondern auch unser Dad hatte den Weg aus der Hölle geschaft und verschafte uns wertvolle Sekunden in welchen er Azael angreifte und somit ablenkte .Dadurch nutzte ich meine Chance , zog den Colt und zielte auf ihn doch als ich abdrückte tat dieser Dreckskerl, der meine Mutter auf dem Gewissen hatte, etwas womit er mir nun alles was ich noch hatte auch noch nahm.
Ich sah das er schnipste, realiserte es aber nicht sofort war er damit bezwecken wollte. Erst als der Dämon Tod am Boden lag und ein triumphierendes Grinsen auf dem Gesicht hatte sah ich Jo´s schockiertes Gesicht. "Dean" sprach sie vorsichtig meinen Namen aus und ich schaute in die Richtung in welche sie starr schaute. Dann sah ich was Azael getan hatte. "Sam?!" rief ich fragend und wollte, nein konnte es nicht , realisieren was ich zu sehen glaubte.
Mit gebrochenem Genick lag er einige Meter von mir entfernt. Sofort rannte ich zu ihm, schüttelte ihn , rief immer und immer wieder seinen Namen doch er reagierte nicht.
"Nein. nein. nein" sagte ich und rief seinen Namen erneut. Ich klammerte mich an ihn."Du wirst wieder, ok?" sprach ich und wusste eigentlich das es zu spät war doch ich wollte es nicht akzeptieren. "Ich kann doch meinen nervigen Bruder nicht verlieren" versuchte ich zu scherzen, warum auch immer. aber ich spürte wie sein Körper immer schwerer wurde und ich hörte keine Atemgeräusche. "Sam???" fragte ich doch es kam keine Reaktion. Mein Inneres zog sich zusammen und ich hatte das Gefühl zu ersticken während die Tränen sich herauskämpften und langsam über meine Wangen liefen. Ich versuchte fieberhaft zu überlegen was ich tun sollte. Das konnte nicht das Ende sein. Sam konnte nicht Tod sein.
Wir hatten doch endlich unser Ziel erreicht und den gelbäugigen getötet.
Mir würde was einfallen. Egal wie: Mein kleiner Bruder würde nicht Tod bleiben!!!!
Von einem Moment auf den anderen war es bedeutungslos, dass wir dem Bösewicht zahlenmäßig weit überlegen waren. Wir waren zu spät und nun stand das Höllentor weit auf und ließ eine Grausamkeit nach der anderen auf die Welt los, die wir hatten schützen wollen.
Zusammen mit meiner Mutter, Bobby und Rufus warf ich mich gegen die massiven Tore und versuchte diese wieder zu schließen. Dadurch war ich zu weit entfernt, als das Schreckliche geschah. Ich sah nur noch wie Dean weggescheudert wurde und gegen einen Grabstein fiel und benommen dort liegenblieb. Zwar hatte ich mich schon halb wieder von der Tür gelöst, um Dean zu Hilfe zu kommen, doch meine Mutter rief mich hart zur Ordnung, denn ohne meine Hilfe öffnete sich dieser Türflügel bereits wieder unaufhaltsam.
Auch Sam wollte seinem Bruder zu Hilfe kommen und das war der einzige Grund, warum ich auf meine Mutter hörte und blieb wo ich war. Als jedoch der Gelbäugige Sam mit einem Grinsen gegen einen Baum pinnte und nun auf Dean zutrat, begann ich mich wieder von der Tür zu lösen. Den Ruf meiner Mutter ignorierend, hielt ich auf den Rücken des Dämons zu und war gleichzeitig doch zu weit entfernt, um noch rechtzeitig eingreifen zu können. Verblüfft blieb ich stehen, als ein Geist auftauchte und den gelbäugigen angriff und so von Dean ablenkte. Dieser reagierte sofort und ein Schuss fiel.
Mein Blick zuckte zu Sam, der nun eigentlich frei sein sollte von dem Haltegriff des Dämons und tatsächlich sank sein Körper nun auch an dem Baumstamm entlang zu Boden. Jedoch stimmte irgendetwas nicht und als ich erkannte was passiert war, krampfte sich mein Magen zusammen, denn das durfte einfach nicht wahr sein. Stumm formten meine Lippen Sams Namen, bevor ich mich mit blutleerem Gesicht zu Dean umwandte, der scheinbar noch gar nicht realisiert hatte, was passiert war.
"Dean", war alles was ich schmerzerfüllt herausbrachte und starrte auf Sams reglosen Körper.
Während Dean am Boden kauerte und seinen toten Bruder hielt, verschwamm mir die Sicht, weil Tränen in meine Augen stiegen. Ellens scharfer Ruf aus dem Hintergrund rief mir jedoch wieder ins Bewusstsein, dass wir hier noch ein ganz anderes Problem hatten. Das Höllentor stand nach wie vor offen und ohne Deans Hilfe, würden wir es nicht schließen können.
Mir liefen ebenso wie Dean die Tränen über die Wangen, als ich von hinten an seine Oberarme griff und ihn dort hielt. "Dean. Dean! Das Höllentor, Dean", sprach ich verzweifelt auf ihn ein und versuchte seine Aufmerksamkeit zu erlangen. "BITTE, wir brauchen dich." Ich wusste es war grausam von Dean zu verlangen, dass er Sam losließ und es zerriss mir eben so das Herz. Doch wir verloren hier gerade mehr als einen Jäger, Bruder und Freund. Wir verloren den Kampf um die Erde. Deswegen überwand ich mich auch und zog nun mit mehr Nachdruck an Dean, als Zeichen das er aufstehen musste.
"DANN SOLL ES DOCH OFFEN BLEIBEN!!" schrie ich sie an und blickte sie aggresiv an. Was um alles in der Welt interessierte es mich was da grade passierte? Mein kleiner Bruder lag Tod in meinen Armen und alles andere war mir scheiß Egal. Ich umklammerte ihn wie einen ertrinkenden und ließ ihn nicht los während in meinem Kopf die Gedanken sich überschlugen. Wie brachte ich Sam wieder zum Leben????
Das war das einzige was in meinem Kopf vor sich hin ging. "Was soll ich nur machen verdammt" schrie ich mehr mich an als irgendwen anderes und wusste auch nicht ob Jo noch neben mir stand. "Irgendwas muss mir einfallen" sprach ich weiter mit mir selber, ließ Sam langsam los und legte ihn auf den Boden. Tränenüberströmt blickte ich seinen Körper an. "Verdammt Sam, wir haben doch gerade den Dämon getötet. Das sollten wir doch feiern!! Wach auf verdammt!!" flehte ich ihn an und schüttelte ihn doch nichts passierte. Ich musste irgendwas tun. Irgendwas, egal was. Ich brauchte irgendein Wunder oder..
Verdammt mir fiel einfach nicht ein was ich tun konnte.
"Komm schon Winchester, streng deine Gehirnzellen an" mahnte ich mich selber und strich mir über das Gesicht. Ich stand langsam auf, lief hin und her, immer mit dem Blick über Sam´s Körper und war am durchdrehen. Mein Bruder durfte nicht Tod bleiben. Auf keinen Fall. Ich brauchte ein Wunder oder eine Idee, einen Zauber. Verdammt nochmal IRGENDWAS!
Ich zuckte unter dem harten Ton wie auch unter dem aggresiven Blick zurück. Ich konnte es ja verstehen, dass für Dean gerade eine Welt unterging. Doch hier war noch eine Welt am untergehen. "Und was hätte Sam gewollt?"
Vom Tor konnte ich meine Mutter und Bobby nun drängend rufen hören. Nach einem letzten Blick auf den verzweifelten Dean rannte ich schweren Herzens die wenigen Meter zurück und warf mich mit aller Kraft gegen einen der Türflügel. So schrecklich der Tod des jüngeren Winchesters war, er hätte nicht gewollt, dass um seinetwillen eine Horde Dämonen die Erde überflutete. Wobei es waren schon so viele von ihnen durch das Tor hindurchgeflutscht, dass mir bei dem Gedanken allein Angst und Bange wurde. Es kamen harte Zeiten auf die Jäger zu.
Auch wenn ich zuerst glaubte wir würden es nicht schaffen, schlossen sich schließlich doch die Türflügel ganz allmählich. Total entkräftet, lehnte ich mit zitternden Beinen schließlich an dem Tor, so wie die anderen auch. Für einen Moment konnte ich nur mit geschlossenen Augen nach Luft japsen.
Als ich mich umsah, begegnete ich dem fragenden Blick meiner Mutter und schüttelte nur sachte den Kopf, woraufhin diese hart schluckte. Auch die anderen hatten schon erfasst was passiert war. Ellen und Bobby schienen sich leise zu beratschlagen, wie es nun weitergehen sollte. Es war jedem klar, dass Dean im Moment für keinen Vorschlag empfänglich war, der Vernünftig wäre. Doch hier lagen zwei Leichen und für den Mord an Jake wollte hier keiner verantwortlich gemacht werden, weswegen es am besten wäre sehr schnell von hier zu verschwinden.
Und dann? Dann müssten sie wohl einen abgeschiedenen Ort für ein würdiges Jägerbegräbnis finden. Dabei gab es nur das Problem, dass Dean auf und ab lief wie ein Tiger im Käfig und dabei wie ein Irrer vor sich hinmurmelte.
Mit schweren Schritten lief Jo zu Sam und ging neben dessen Körper auf die Knie und strich ihm abwesend eine Strähne aus dem Gesicht, wobei sie leise seufzte. Er war so jung, viel zu jung um zu sterben. Jetzt sah er noch jünger aus, als er sonst aussah.
Ich blickte immer wieder auf Sam´s Körper und wie sich Jo darüber beugte während meine Gedanken weiter kreisten darum was ich tun sollte. Ich hatte ihm doch versprochen immer für ihn da zu sein. Es war mein verdammter Job auf ihn aufzupassen und ich hatte auf der ganzen Linie versagt. Aber genau das tat ich anscheinend. Ich verliere die Leute die ich liebe und nun waren sie alle weg. Meine Familie war Tod und es war meine Schuld das Dad und Sam Tod waren. Zittrig sank ich auf den Knien zusammen und legte mein Gesicht in die Hände. Ich war komplett am Arsch. Die Schuldgefühle rollten wie eine Lawine auf mich zu als ich daran dachte wie ich Sam unbedingt aus Standford rausholen musste um Dad zu finden. Hätte ich ihn einfach da gelassen und wäre nicht so egoistisch gewesen dann wäre er noch am Leben und wäre glücklich mit Jessica aber ich wollte ja nicht mehr alleine sein. Großartige Arbeit Dean. Daumen Hoch.
"Was soll ich nur tun?" sprach ich und blickte Sam an. Ich wusste das er mich nicht hören konnte aber ich konnte nicht anders. Ich war an diesem ganzen Scheiß Scheiß schuld und wir wären beinahe alle draufgegangen hätte Dad uns nicht gerettet. Dad...
Auch an seinem Tod war ich Schuld. Ich dürfte überhaupt nicht hier sein denn er hatte einen Deal für mich abgeschlossen um mich wieder ins Leben -
"Das ist es" schreckte ich auf und unterbrach meine Gedanken. Ich sah im Augenwinkel wie Jo zu mir sah aber ignorierte es. Ohne Sam aus den Augen zu lassen sprang ich auf und bewegte mich Richtung Impala. Während ich ging blieb ich jedoch stehen da Jo meinen Namen rief und ich drehte mich kurz um. "Was hast du vor?!" fragte sie mich und ich sah sie einfach nur an. "Ich bring das wieder in Ordnung, ok? Sag den anderen alles wird wieder in Ordnung" antwortete ich ihr, sah ihr noch einige Sekunden in die Augen ehe ich dann meinen Weg zum Impala fortsetzte , mich rein setzte und den Motor startete. Sofort drückte ich aufs Gas, fuhr von dem Friedhof runter und suchte mir die nächste Kreuzung.
---> Kreuzung
Dean war gerade scheinbar ganz und gar in seiner eigenen Gedankenwelt gefangen und wir ließen ihn gewähren. Was blieb uns auch anders übrig? Keiner wollte ihn jetzt mit Gewalt in ein Auto zerren. Andere Optionen schien es nicht zu geben, denn der Winchester reagierte auf keinen von ihnen und das was ich von seinen Worten verstand, ließ darauf schließen das er verzweifelt einen Ausweg aus einer Situation suchte, die jedoch auswegslos war.
Mit einem Mal änderte sich seine Stimmung jedoch und ich kam eilig auf die Beine, als Dean sich nun zielgerichtet auf sein Auto zubewegte. Immerhin, er reagierte als ihn rief, doch aus seiner Antwort wurde nicht schlau. Später sollte ich mich noch verteufeln, dass ich in dem Moment nicht reagiert hatte. Ihn aufgehalten, denn ich hätte es eigentlich wissen müssen.
"Wie?", rief ihm scharf nach. Wie zur Hölle wollte er das wieder in Ordnung bringen? Doch ich erhielt keine Antwort mehr, nur einen entschlossenen Blick der mir mehr Angst machte, als das was er gesagt hatte. "DEAN!" Natürlich war ich nicht mehr rechtzeitig beim Impala, um ihn aufzuhalten. Langsamer werdend kam ich zum stehen, während der schwarze Wagen eine Staubwolke hinterlassend verschwand.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass meine Mom und Bobby auf mich zu Hetzten. Sie hatten sich abseits gehalten und bombardierten mich deswegen nun mit ihren Fragen, auf die ich jedoch auch keine Antwort hatte. Bobby verzog besorgt das Gesicht und wir tauschten einen Blick. Unnötig es auszusprechen, doch wir hatten beide ein mehr als mieses Gefühl bei der Sache.
"Was hat er vor?", fragte ich schließlich in der Hoffnung einen Anhaltspunkt zu bekommen wo ich hinfahren müsste.
"Keine Ahnung", brummte Bobby zurück und ich konnte nur vermuten, dass er doch eine Ahnung hatte, diese aber nicht mit mir teilen wollte. Und wenn es so war konnte das nur bedeuten, dass er der Meinung war, wir hätten keine Chance Dean vorher zu finden, bevor er eben sein Vorhaben in die Tat umsetze.
Eine Antwort mit der ich alles andere als glücklich war. Zwar sagte ich nichts, doch mein Blick hing vorwurfsvoll an Bobby und schrie geradezu 'Tu was!' Bobby hob mit einer Hand sein speckiges Basecap soweit, dass er sich mit der anderen darunter und über den Kopf fahren konnte.
"Ich fahr los und versuch ihn zu finden. Bleibt ihr hier und ruft mich an, sollte etwas sein."
Erleichterung durchfuhr mich. Zumindest ein wenig. "Danke, Bobby", sagte ich aufrichtig und sah dem zweiten Wagen hinterher, der nun den selben Weg nahm wie der Impala zuvor. Doch wie groß war schon die Chance, dass Bobby den Impala auch fand? Bereits an der ersten Kreuzung gab es drei mögliche Straßen. Und mit jeder Kreuzung potenzierte sich die Gefahr, die Spur zu verlieren. Aber alles war besser als gar nichts zu tun und zu warten. Hätten wir nur noch ein Fahrzeug hier, dann hätte ich mich auch noch ans Steuer gesetzt. Doch meine Mutter und ich waren mit Bobby gefahren.
Wie schon zuvor, ließ ich mich wieder auf meinem Platz neben Sam nieder. Ab und zu sah ich in das wachsgleiche Gesicht, die meiste Zeit suchte ich jedoch mit den Augen den Horizont ab und hoffte verzweifelt darauf, ein Auto zurückkommen zu hören. Doch nichts in der Art geschah. Rufus war daran gegangen ein Grab für Jake auszuheben. Das hier war ein Friedhof, ein Grabhügel mehr oder weniger, würde keinem auffallen. Meine Mom drückte noch kurz meine Schulter und ging dann zu dem älteren Jäger, um diesen zu helfen.
Ich weiß nicht zum wievielten Mal ich auf Sams Leiche niedersah, als mir bewusst wurde, dass sein Gesicht nicht mehr das wachsartige Aussehen eines Toten hatte und der Wangenmuskel unregelmäßig zuckte, während die Lider kurz flatterten. Schlagartig wurde mir eiskalt zumute und mit eisigen Händen griff ich stützend nach Sam, der sich mit einem Mal wieder warm und äußerst lebendig anfühlte.
"Was hast du nur getan?", flüsterte ich nahezu unhörbar.
"Sam? Sam, kannst du mich hören?", sprach ich nun wieder lauter und konzentrierte mich ganz auf Sam. Dabei lauschte ich mit halbem Ohr immer wieder auf zurückkehrendes Motorengeräusch, obwohl ich im Grunde schon ahnte, dass ich umsonst darauf hoffte.
Ich hörte eine Stimme die mich rief…ich versuchte die Augen zu öffnen, doch ich fühlte mich als ob ich überrollt wurde. Was war passiert?
Meine Gedanken wollten noch nicht so richtig kommen, doch ich spürte, dass mich jemand feste in den Arm hielt, es war vertraut…ich schaffte es die Augen zu öffnen und sah in Jo`s Gesicht. Sie weinte doch versuchte erleichtert zu lächeln. Ich hörte auch die Stimmen von , doch wo war Dean.
Jo hielt mich immer noch fest und ich versuchte nun meine Gedanken zu sortieren. Ich setzte mich etwas auf und schaute ihr tief in die Augen. "Jo, wo, was?" Als ich den Baum sah, fiel es mir wieder ein. Ich wusste wo ich war und was passiert war. Ich spürte wieder den Griff von Azael und dessen Blick auf mir…danach war nichts mehr. Ich musste wohl länger Bewusstlos gewesen sein. Ich erschrak und setzte mich abrupt komplett auf, ich suchte die Umgebung ab und Tränen schossen mir in die Augen. "Jo, wo ist Dean?" Ich hatte nur noch gesehen, wie Dean weg geschleudert wurde und kam ihn deswegen zur Hilfe. Jo schaute zu Boden…"Jo bitte" flehte ich sie weinend an "wo ist Dean? Was ist hier passiert?" Eigentlich wusste ich es vom Gefühl her und konnte es in Jo`s Gesicht sehen…doch ich wollte es nicht wahr haben….das durfte nicht sein. Dean war Tod, der gelbäugige hatte ihn getötet. Doch dass durfte nicht sein, Dean durfte mich nicht einfach hier alleine lassen! Das könnte er doch nicht einfach tun..
Es brauchte einen Moment, bis Sam soweit war sich aufzusetzen. Er wirkte total verwirrt und ich fragte mich, ob er überhaupt wusste, dass er tot gewesen war. Mir war schon klar, wen sein Blick suchte und als Sam mit Tränen in den Augen von mir Antworten erwartete, verfluchte ich Dean dafür, dass er mir das hier aufgeladen hatte. Es war leichter über ihn zu fluchen, als sich einzugestehen das ich ihm meine Empörung darüber nicht mehr um die Ohren schlagen konnte.
Da Sam kurz davor war zusammenzubrechen, musste ich eben stark sein und das ging nur, wenn ich mich selber an irgendetwas festhielt. Also hielt ich eben an meinem Zorn fest, auch wenn ich es Sam nicht sehen ließ.
Die Frage was passiert war, war im Augenblick noch einfacher zu beantworten als die Frage, wo Dean war. Deswegen fing ich vorsichtig an zu erzählen. "Dean hat den Gelbäugigen erschossen. Es ging so rasend schnell und ich konnte nichts tun. Ich mein, da taucht euer Vater auf und er hat den Dämon gepackt und abgelenkt. Gerade so lange, dass Dean schießen konnte. Du erinnerst dich an nichts davon, oder?", fragte ich vorsichtig und holte tief Luft, als Sam verneinte. Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe.
"Du warst tot, Sam. Der Gelbäugige hat dir das Genick gebrochen, bevor Dean ihn erschossen hat." Ich wartete einen Augenblick, um die Worte bei Sam sacken zu lassen.
"Ich weiß nicht, wo Dean ist. Er sprach davon, dass er alles wieder in Ordnung bringen wird und ist dann alleine weggefahren. Bobby sucht bereits nach ihm. Er geht nicht an sein Handy, doch vielleicht wenn er deine Nummer sieht?"
Ich wollte einfach nicht glauben, dass Dean etwas so Dummes getan hatte, was Sam ins Leben zurückholte, diesen dann aber alleine in dieser Welt zurückließ. Das konnte einfach nicht sein.
Ich hörte die Worte die Jo sprach, doch ich konnte es nicht fassen. "Ich war Tod?" wiederholte ich die Worte noch einmal als mich die pure Panik und Verzweiflung überfiel.
Denn was Jo mir eben sagte, was Dean gesagt hat er würde es in Ordnung bringen konnte nur eins bedeuten.
Ich war wieder hier, und er weg.
Ich nickte ihr zu doch ich war unfähig zu reden.
Ich hielt mich an der letzten Hoffnung fest die Jo mir gerade gegeben hatte und holte mein Handy hervor ich hatte eine Mailbox Nachricht von Dean.
Schon als ich die Tasten drückte, um die Nachricht ab zu hören weinte ich bitterlich und zitterte am ganzen Körper. Warum sollte er mich anrufen wenn er wußte dass ich Tod war?
Ich hörte mir alles an was er mir zu sagen hatte und hörte seine Stimme, dass letzte Mal das ich also seine Stimme hören sollte? Er hörte sich verzweifelt an und seine Stimme brach immer wieder ab.
Mein Arm sackte nach der Nachricht an mir herunter und ich lies das Handy fallen. Ich drehte mich um, ich wusste nicht was ich tun sollte, die Gefühle die ich hatte, ich konnte damit nicht leben!
Ich hielt mir die Hände abwechselnd vor mein Gesicht oder Mund und lief dabei auf und ab. Ich sah wie Jo das Handy nahm…
Dann prallte es aus mir heraus. Ich wurde sauer, sauer auf Dean, sauer dass er sein Leben für wichtiger hielt als meines, wie sollte ich ohne ihn leben? Ich sollte auf alle aufpassen ohne ihn an meiner Seite zu haben?
Ich wollte Jo nicht anschreien, doch alle Emotionen bahnten sich ihren Weg nach draussen.
" Wie konnte er dass tun? Er weiß doch wie es sich anfühlt wenn jemand so etwas tut? Er kann mich doch nicht einfach alleine lassen und sein Leben für meines geben? Verdammte scheiße, dass geht nicht. Wenn ich Tod war, war es ein normaler verlauf doch warum musste er diesen durchbrechen? Jo warum nur? Warum tut er mir das an?" Ich wusste das sie mir keine Antwort geben konnte, doch ich war Verzweifelt und Wütend.
Ich schrie in die Luft herum "Dean, so einfach kommst du mir nicht davon, hörst du? Egal was es kostet, ich hole die zurück du lässt mich nicht einfach hier zurück…Dean, hörst du mich?" Natürlich bekam ich keine Antwort von ihm, doch die würde ich bekommen, das stand für mich fest. Ich würde nicht zu lassen, dass mein Bruder dort in der Hölle bleibt, ich würde einen Weg finden und alles dafür tun.
Meine Wut und Verzweiflung wurden immer größer.
Ein kleiner vernünftiger Gedanke machte sich in mir breit. Wenn er einen Deal eingegangen ist, dann muss er sich eine Kreuzung gesucht haben. Oh Gott, er wird da noch liegen im Dreck oder auf der Straße, alleine
Das konnte ich nicht zu lassen. Jo hatte immer noch mein Handy in der Hand. Ich rannte los und sie folgte mir ohne eigentlich zu wissen wohin. Ich rief ihr zu: "Jo, er wird an einer Kreuzung liegen, ich weiss nicht wie ich hier her kam aber du schon, wo seit ihr an einer Kreuzung vorbei gekommen?" Ich wartete darauf bis sie mir antwortete in welche Richtung ich rennen sollte.
Ganz allmählich sickerte wohl die Bedeutung dessen was ich gesagt hatte, auch bei Sam durch. Es war jedoch unnötig es auf Deans Handy zu probieren, denn der Ältere war seinem Bruder bereits zuvorgekommen. Das Gesicht abgewandt kniff ich feste die Augen zusammen und verbiss mir damit die aufsteigenden Tränen. Neben mir konnte ich Sams Schluchzen hören und ganz undeutlich eine durchs Handy verzerrte Stimme. Die ganze Zeit sah ich in die Ferne und versuchte zu realisieren, was das bedeutete. Es war eine lange Nachricht und auch ohne die Worte zu verstehen war mir klar, dass es Deans Abschied an Sam war.
Scheinbar war die Nachricht zu Ende und Sam ließ das Handy einfach so fallen und wieder zog ein verzweifelter Winchester auf dem Friedhof seine Runden. Wie betäubt hob ich das Handy noch auf und behielt es in der Hand. Dem Gerät sollte nichts passieren, die Nachricht hörte ich mir jedoch nicht an. Sie war eine Sache zwischen den Brüdern und ging mich nichts an.
Nervös verfolgte ich wie sich in Sam allmählich Wut hocharbeitete. Das Gefühl kam mir so bekannt vor. Es war leichter wütend zu sein, als sich der Trauer zu ergeben. Ich ließ Sam toben, nahm es hin, dass er auch mich anbrüllte, ich wusste das sein Zorn sich nicht gegen mich gerichtet hatte. Zweifellos hätte ich Dean gerne die selben Fragen gestellt, doch so wie es aussah, würden wir alle darauf keine Antwort mehr erhalten.
Hilflos sah ich zurück, als Sam mich ansah als würde er von mir eine Antwort auf diese Fragen erwarten. "Ich weiß nicht, Sam. Ich denke, für ihn zählt nur, dass du lebst. Alles andere ist ihm gerade egal." Mir fiel es gar nicht auf, dass ich nach wie vor in der Gegenwartsform von Dean sprach. Irgendwie hatte es bei mir immer noch nicht vollständig klick gemacht.
Mit einem Mal rannte Sam los und ohne zu wissen wo er hinwollte, folgte ich ihm. Noch ein Winchester würde mich heute nicht abhängen. Erst als der Große von einer Kreuzung sprach, begriff ich was genau Dean getan hatte. "Ein Deal? Du denkst, er hat einen Deal gemacht?" Wenn es so war, bestand da immer noch eine Chance, denn diese Deals waren in der Regel zehn Jahresverträge. Deans Abschied per Handy ließ mich allerdings vermuten, dass dieser von etwas anderem ausgegangen war.
Mich umsehend versuchte ich mich zu orientieren. Nun da ich wusste worum es ging, wusste ich auch wonach Dean gesucht hatte und da er keine Zeit verlieren wollte, würde er den Weg genommen haben, den wir gekommen waren. Bis eben zur ersten passenden Kreuzung.
"Die Straße runter und dann rechts. Bis der nächsten Kreuzung geradeaus." Auch wenn ich es versuchte, mit den langen Beinen von Sam konnte ich einfach nicht mithalten. So fiel ich unweigerlich zurück. Ich war noch einige Meter von der Kreuzung entfernt, die Sam schon vor mir erreicht hatte als jede Hoffnung in mir zerbarst. Der Impala stand als stummer Wächter immer noch am Straßenrand und ich war nicht in der Lage näher zu gehen. Ich fiel da wo ich stand, auf die Knie und fragte mich, warum ich noch nicht mal weinen konnte.
Autoscheinwerfer erfassten mich und wie im Nebel nahm ich wahr, dass Bobby und Ellen gekommen waren. Auch wenn meine Mutter nicht immer gut auf die Brüder zu sprechen war, besonders auf Dean, der in ihren Augen mich noch dazu ermutigt hatte Jägerin zu werden, wirkte sie nun nicht weniger betroffen als Bobby.
"Joanna", sprach sie mich ungewohnt sanft an und zog mich hoch. Ich löste mich jedoch schnell wieder, einfach weil ich wusste wenn ich das jetzt zulassen würde, wäre ich am Ende keinem eine Hilfe mehr. Ellen verstand zum Glück und ließ mich in Ruhe. Nur zögernd näherte ich mich schließlich der Kreuzung, denn im Grunde wollte ich nicht sehen, was dort wartete. Doch auf der anderen Seite konnte ich Sam nicht alleine da durchgehen lassen. Und solange ich mich um ihn kümmern konnte, konnte ich noch verdrängen was Deans Tod für mich bedeutete.
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